Sonntag, 31. Juli 2011

Kokos trifft Mango

Nun ergibt es sich regelmäßig, dass ich nach der Arbeit über einen Markt streife, wo ich meine, dass eigentlich keiner sein dürfte. Es ist auf dem Vorplatz einer großen Schnellbahnstation, wo sich nach und nach Obst- und Gemüsehändler eingefunden haben, die ihre Ware anbieten. Da ich oft auf meinen Schnellbahnanschluss warten muss, ist das für mich eine nette Gelegenheit, bei den bunten Ständen vorbeizustapfen.Zum einen erstaunt es mich immer wieder, welche Angebotsvielfalt ich dort finde ( Wo sonst bekommt man in Transdanubien auf die Schnelle frische Artischocken?), und auch die Preisgestaltung ist sympathisch und flexibel. So habe ich vor einigen Wochen gegen Abend wunderschöne überreife Mangos ergattert. die der Händler vor dem Zumachen schnell noch los werden wollte. Da ich noch nicht wusste, was damit zu tun sei, wurden sie mal alle kurzerhand als Mangopüree der eisigen Kälte meines Tiefkühlers zugeführt.
Jetzt fand ich auf lecker.de ein nettes Rezept für Kokos-Panna-Cotta was zur Deckelung eben dieses Püree braucht. Wurde auch schon zweimal nachgekocht und für mehr als ausgezeichnet erachtet. Bei mir bleibt entgegen dem Originalrezept allerdings der Ingwer weg.

Kokos-Panna Cotta mit gemischten Beeren- ebenfalls ein Gedicht!

Kokos-Panna Cotta mit Mangopüree

1 Vanilleschote
1 haselnussgroßes Stück Ingwer
1 Dose ( 400g) Kokosmilch
3 EL brauner Zucker
3 EL weißer Staubzucker
100 g Schlagobers ( Sahne)
5  Blatt Gelatine
1 Bio Limette
1-2 Mangos

Zubereitung:
Die Kokosmilch und Sahne mit dem ausgekratzten Mark der Vanilleschote, dem Zucker und dem Ingwer aufkochen. Etwas überkühlen lassen. Die Gelatine in kaltem Wasser einweichen und in die Masse einrühren. In Gläser füllen.
Mindestens 5 Stunden - besser noch über Nacht- kühl stellen.
Die geschälte, entkernte Mango pürieren , mit Limettensaft und etwas abgeriebener Schale verfeinern und auf das gestockte Panna Cotta verteilen.

Ich habe daraus 4 etwas größere Portionen gemacht.

Olivenöl und Ahornsirup im Dialog

.....oder ähnlich klingende Wortkreationen umschreiben oft kreative Zusammentreffen erstaunlicher Komponenten zu einem wohlschmeckenden Ganzen. Ich koche und backe ja eigetlich nicht gerne auf " Wasauchimmer-Spiegel" oder am "Vonallemeinbisschen-Potpourri", aber der Kombination aus Olivenöl im Rührteig plus einem Topping aus Frischkäse mit Ahornsirup konnte ich nicht widerstehen. Also gab es bei mir gestern  obgenannten Dialog, der eigentlich ein äußerst leckerer Kuchen  Marke Ottolenghi wurde.
So wie im Kochbuch empfohlen, wurde der Kuchen am nächsten Tag (d.h. Heute in aller Herrgottsfrühe von der Hausfrau persönlich verrkostet bzw. vernichtet)  in der Tat noch aromatischer. Welch ein Genuss hätte uns wohl morgen erwartet? Aus Mangel an Testobjekten leider keine Erfahrungswerte!!!

Olivenölkuchen mit Ahornsirup-Guss
( Apple and olive oil cake with maple icing)
( nach: OTTOLENGHI- the Cookbook)

Zutaten:  
80 g Rosinen ( ich: 40 g getrocknete Preiselbeeren)
4 Tl Wasser
280 g glattes Mehl
1/2 Tl Zimt
1 Prise Salz
1/2 Tl Backpulver
1 1/4 Tl Speisesoda
120 ml Olivenöl
160 g Staubzucker
1/2 Vanilleschote- deren Mark
2 Eier
3 Kochäpfel, geschält, kleingeschnitten
2 Eiklar
geriebene Schale einer Zitrone


Guss:
100g Butter
100 g brauner Zucker
85 ml Ahornsirup
220 g Frischkäse

Zubereitung:
Falls man Rosinen verwendet, diese im Wasser köcheln lassen, bis es vollständig absorbiert wurde.
Ofen auf 170 Grad C vorheizen.

Die Eiweiß zu Schnee schlagen
Die ganzen Eier mit dem Zucker und dem Olivenöl schaumig schlagen, die würzenden Zutaten dazu geben, vorsichtig das Mehl, die Backpulver und die Äpfel und Preiselbeeren  einrühren, den Eischnee unterziehen.
Die Masse in eine gefettete und bemehlte Springform füllen und ca. 1 Stunde backen.
Auskühlen lassen,  den Kuchen einmal horizontal durchschneiden, mit der Hälfte des Gusses füllen. Die zweite Hälfte des Ahornsirup-Gusses auf die fertige Torte streichen.
Guss:
die zimmerwarme Butter mit den restlichen Zutaten kurz verrühren.          

Sonntag, 17. Juli 2011

Kaiserliches Begräbnis

Die österreichischen Nachrichten der letzten Tage waren überstrahlt von den  Berichten über das Begräbnis  von Otto von Habsburg. Er verstarb kurz vor seinem 100. Geburtstag und mit ihm der letzte Thronfolger der k.und k. Monarchie.  Nun will man meinen, dass das Kaiser- und Königreich Österreich-Ungarn in den Köpfen der Menschen im Bereich "Geschichte" abgespeichert ist. Diese Beerdigung hat aber offensichtlich in vielen von uns den Monarchisten aufleben lassen, ein bisschen auch uns. Denn wir standen erwartungsvoll am Straßenrand und konnten erspüren, wie es vor hundert Jahren gewesen sein muss, wenn Kaisers und Königs Hof hielten. Hunderte Traditions- und Schützenvereine aus dem Gebiet der alten Monarchie machten dem Verstorbenen ihre Aufwartung und zogen als kilometerlanger Trauerkondukt gemeinsam mit vielen weltlichen, geistlichen und gekrönten Würdenträgern über Graben, Michaelerplatz, Ringstraße  bis zur Kapuzinergruft.





Es war wohl ein letztes Aufflackern der Monarchie, das mit Otto nun begraben wurde.

Freitag, 8. Juli 2011

Schwarzer Peter!

Es gibt ein ältestes Kochbuch, das sozusagen immer in meiner Nähe war. Es war das gute Standartkochbuch meiner Mutter, dick gebunden mit Lesebändchen. Bei meinem Auszug durfte es mit mir mit in die weite Welt ziehen, weil mich die mütterliche Sorge mit diesem Wälzer küchentechnisch halbwegs gut betreut fand. Jahrejahrejahrelang ist es jetzt im hintersten Regal verkommen, denn meine Interessen auf dem Kochbuchsektor sind spezifischer geworden.
So, jetzt liegt es wieder vor mir:
"Die Österreichische Küche" von Lotte Scheibenpflug.
Beim Durchblättern überkam mich ein angenehmes Gefühl der Zuverlässigkeit und Kontinuität; denn Frau Scheibenpflugs Ratschläge waren nie besondere Aufreger, aber führten stets zum Ziel.
Nun bäckt gerade ein "Schwarzer Peter" in meinem Ofen dahin, das Rezept fiel mir beim Durchblättern ins Auge, zumal ich alle Zutaten zum Wegarbeiten  in der Küche hatte.
Dieser Schokokuchen wird als sehr saftig und lange die Frische bewahrend beschrieben. Schauen wir mal, ob Frau Scheibenpflug auch diesmal Recht hat. :)


Schwarzer Peter

150 g Butter zimmerwarm
4 Eidotter
150 g Staubzucker
etwas Vanillezucker
120 g Kochschoko zerlassen
100 g geriebene Walnüsse
abgeriebene Zitronenschale
100 g Semmelbrösel
3 EL Milch
4 Klar zu Schnee geschlagen
50 g Kartoffelmehl oder Maizena
1 MS Backpulver

Zubereitung:
Butter, Zucker und Dotter schaumig rühren, die Schokolade zurühren. Nach und nach die Bröseln, Nüsse und die anderen Zutaten einmischen. Kartoffelmehl und Backpulver sieben und einrühren. Den steifen Schnee unterheben. Eine Rehrücken oder Kastenform einfetten und bemehlen, den Teig einfüllen und langsam backen. ( 170 Grad Celsisus)

Donnerstag, 7. Juli 2011

Schnapsdrossel flieg!

Am letzten Arbeitstag vor Weihnachten stehen bei uns immer einige Flaschen mit diversen hochprozentigen Inhalten herum. Das sind Geschenke von Geschäftsfreunden. Offensichtlich hält man uns hinter vorgehaltener Hand für freudige Konsumenten  dieser Wässerchen. In Wahrheit macht mich ja schon ein Mon Cherie leicht beschwipst und mein Mann trinkt nur abends ein Bier. Die erste Überlegung war, ein Spirituosengeschäft zu eröffnen, der Aufwand wäre allerdings zu groß gewesen. Natürlich könnte man die diverse Zusammenstellungen von Single-Malt-Whiskys wieder weiterschenken, aber wer tut das schon?
Ich steige diesen Sommer in die Produktion alkoholischer Früchtchen ein und werde mir ins Fäustchen lachen, wenn im Dezember rund um mich der Geschenke-Kauf-Stress beginnt. Ich werde meine Lieben heuer mit eingelegten Früchten beglücken, ha!

Die Wodka-Weichseln hängen nun schon im Alkoholbade zwei Wochen rum. Dass sie jeden Tag ( jeden Tag?) einmal umgerührt werden wollen, und das zwei Monate, hab ich wohl überlesen. Nichtsdestotrotz: sie schauen gesund und fröhlich aus ihrem Glas und freuen sich schon  auf ihren Auftritt zu Weihnachten.
Prost!

Wodka Weichseln

500 g Weichseln ( gewaschen, enstielt, entkernt)
ca 300- 500 g Kandiszucker
1 Vanilleschote
1 l Vodka

Die Weichseln in Gläser schichten, dazwischen den Kandiszucker verteilen, auch die Vanilleschote.
Mit Vodka auffüllen, bis alle Früchte bedeckt sind.
Die Gläser verschließen, jeden Tag die Früchte umrühren.
Ich habe erstmal weniger Zucker dazugetan und einige Tage später ergänzt, als ich merkte, die Früchte brauchen noch mehr Süße. Ich denke, das ist eine individuelle Geschmacksentscheidung. Man könnte auch mich wesentlich mehr Wodka aufgießen, um zum einen die alkoholischen Kirschen, zum anderen ein aromatisiertes Getränk zu gewinnen.